Frühjahrsputz für das Zubehör – Lederpflege leicht gemacht
Ein Thema, das uns im Frühjahr auch beschäftigt ist der Frühjahrsputz für unser Zubehör. Neben den Temperaturen haben auch Nässe, Staub und Dreck in den Wintermonaten ihre Spuren hinterlassen. Gerade Sattel und Trense haben bei Wind und Wetter meist gelitten und benötigen dringend eine Grundreinigung.
Ich bin kein großer Fan von riesen Putzorgien aber wenn man bedenkt, dass die meisten Sättel heute weit über 1.500 Euro kostet – und da spreche ich noch vom allergünstisten Angebot – lohnt die Pflege auf jeden Fall. Die Lederpflege im Frühjahr ist ein absolutes MUSS. Sie dient auch nicht nur dazu, das Zubehör zu reinigen und länger verwenden zu können.
Die Aktion verfolgt noch einen ganz anderen Zweck. Sie dient auch dazu, die sicherheitsrelevanten Teile an Sattel und Trense auf Schäden und Abnutzung zu überprüfen. Manche fragen sich jetzt vielleicht was ich mit sicherheitsrelevanten Teilen meine? Na da wäre beispielsweise der Sattelgurt, die Steigbügelriemen und die Steigbügel. Stellt euch mal vor, ein Teil davon geht im vollen Galopp kaputt. Teilweise sind die Schäden und Abnutzungen erst auf den zweiten Blick erkennbar. An der Trense sind es Zügel, Gebissriemen aber auch das Gebiss selber sollte einer genauen Kontrolle unterzogen werden, ob alles noch gut in Schuss und funktionsfähig ist.
Los geht’s mit dem Frühjahrsputz für’s Zubehör – wie packe ich es am Besten an?
Sinn macht es, sich zunächst alle Utensilien zusammenzusuchen und dann anzufangen. Aber was braucht ihr nun dazu?? Als erstes natürlich alles, was ihr putzen und reinigen wollt. Alle Schnallen werden geöffnet und alles in Einzelteile zerlegt.
Beim Sattel entfernt ihr die Satteldecke, die Steigbügel und alle Riemen wie z. B. ein Mariahilf, welches ihr ggf. nutzt. Dann beginnt die Grundreinigung, die ihr mit Sattelseife, einem weichen Schwamm und warmem Wasser durchführt. Dabei verwendet man nicht zu viel Wasser und drückt den Schwamm gut aus. Die Steigbügel werden nur mit warmem Wasser gereinigt.
Auch die Trense wird komplett zerlegt, das Gebiss weiche ich in lauwarmem Essigwasser ein. Darin wird es blitzblank sauber und glänzt hinterher wie neu. Die Lederteile werden, wie auch der Sattel, zunächst mit warmem Wasser und Sattelseife gereinigt.
Dann geht es an die eigentliche Pflege.
Lederöl oder Lederfett – was ist besser zur Pflege geeignet?
Ein alter Sattler hat einmal zu mir gesagt ‘verwende Öl für alles, was du weich und geschmeidig haben willst, Fett für alles was fest und stabil bleiben soll’. Leder ist ein Naturmaterial und ich verwende nahezu ausschließlich Lederöl. Lederfett verstopft die Poren, hat aber dadurch auch den Vorteil, dass es leicht wasserabweisend wirkt. Da ich wenig im Regen reite und wenn doch dann mit einem Mantel, der meinen Sattel schützt, verwende ich kaum Lederfett.
Wenn alle Teile abgetrocknet sind, werden sie einzeln von allen Seiten eingeölt und teilweise mehrmals bearbeitet. Ihr werdet sehr schnell sehen, wie schnell das Öl in das Leder einzieht und erst, wenn ein leichter Film auf dem Leder bleibt, höre ich auf. Dabei prüfe ich nochmal alle Teile auf Funktionsfähigkeit und schaue mir jeden Rieman an, ob ich Schäden oder starke Abnutzung erkennen kann. Im Zweifelsfall tausche ich ihn aus, Sicherheit muss hier immer obsterste Priorität haben.
WICHTIG: Beachtet beim reinigen der Sitzfläche des Sattels, dass ihr euch da wieder draufsetzen wollt – hier gilt ausnahmsweise weniger ist mehr 😉
Es gibt zahlreiche Sprays und Mittel die viel versprechen und wenig halten. Dieses sind für eine schnelle Reinigung zwischendurch geeignet aber gerade beim Frühjahrsputz für das Zubehör kommt meiner Meinung nach an Sattelseife und Lederöl nichts vorbei.
Und zum guten Schluß
Erfolgt die spannende Übung, ob ihr alle Teile wieder richtig zusammenbauen könnt. Klar sagt ihr? Na für den ein oder anderen ist es sicherlich eine Herausforderung 🙂