Leider werden sie stetig weniger, die wirklichen Fachleute für unsere Pferde. Da das Thema bei uns in dieser Woche ganz aktuell war, greife ich es für den heutigen Beitrag auf. In meinem Buch Der Weg zum eigenen Pferd, habe ich dazu ein ganzes Kapitel geschrieben.

Wie richtigen Fachleute zu finden wird immer schwieriger. Wie wichtig sie im Notfall sind, weiß jedoch jeder. Was war passiert? Unser Senior lief am letzte Sonntag recht schnell sehr lahm. Bereits am Samstag war mir aufgefallen, dass er nicht 100% sauber ging aber aufgrund seiner vielen Baustellen, ist das bei ihm jetzt auch nicht immer gleich das große Alarmsignal. Diesmal dann am Sonntag jedoch schon. Allerdings kein Fall für einen Notanruf beim Tierarzt, über den Sonntag brachten wir ihn auch so. Schnell war klar, vermutlich steckte ein Hufabszess hinter dem Problem, so dass klar war, ein Haus- und Hoftierarzt würde das Problem sicherlich nicht oder nur sehr bedingt lösen können. Im besten Falle muss ein Hufschmied her und zwar gleich morgen.

Der Hufschmied der Besitzerin war – wie schon in der Vergangenheit – nicht bereit nur wegen einem Hufabszess zum Stall zukommen. Mein Hufschmied war völlig überlastet, da einer seiner Mitarbeiter derzeit Prüfungsvorbereitung hat und er daher schon so nicht über die Runden kommt. Also ein Tierarzt, der sich mit Pferden auskennt. Die Besitzerin hatte bisher immer einen Tierarzt der vom Meerschweinchen bis zum Großvieh alles behandelt, das war für mich nicht zielführend. Meiner hatte, genau wie mein Schmied, kein Personal und keine Zeit. Ein Fachtierarzt ebenfalls nicht. Am Ende musste dann doch erstmal der Allgemeintierarzt her.

Der kam dann am Montag tatsächlich auch recht schnell und stellte die Diagnose – das Pferd lahmt. Ach ne, das wäre uns wirklich kaum aufgefallen. Zwischenzeitlich lief er nahezu auf drei Beinen. Ein weiterer Tag verstrich. Am Dienstag dann der nächste Versuch und schließlich erreichten wir einen derjenigen Fachtierärzte, die für ihren Job leben. Wenige Stunden nach unserem Anruf stand er auf dem Hof. Kompetent wie gewohnt, war die Sache dann in 20 Minuten erledigt. Der Huf war ausgeschnitten, der Verband drauf und schon war der Opi wieder einigermaßen flott unterwegs.

Was war das Thema?

Tja, die Besitzerin hatte sich bisher meist auf ihren Schmied und den Allgemeintierarzt verlassen. Zwischenzeitlich stellt man jedoch zunehmend fest, dass die Fachleute nur noch die Besitzer betreuen, die sie kennen und die sie immer wieder kontaktieren und sehen.

Das Highlight war jedoch, dass sie ihrem Schmied dann geschrieben hat, dass sie künftig auf seine Dienste verzichten wird, da sie jemanden möchte, der auch im Notfall kurzfristig kommen kann. Seine einzige Reaktion darauf war ein Daumen hoch. Das zeigt, dass keiner, der sich mit der Gesundheit unserer Pferde beschäftigt, es mehr nötig hat, sich um Kunden Gedanken zu machen. Insbesondere die Schmiede werden immer weniger und wie wichtig sie für uns Pferdemenschen sind, weiß jeder.

Daher der Rat, wie ich ihn auch in meinem Buch gebe. Wir müssen und schon frühzeitig kompetente Fachleute für eure Pferde suchen. Fachleute, mit denen wir gut zurecht kommen und die uns und unsere Pferd kennen und die im Notfall auch zur Stelle sind.