Stimmkommandos – sinnvoll oder nutzlos
Als ich zu Reiten begonnen habe, habe ich noch gelehrnt, dass man im Sattel die Klappe zu halten hat. Stimmkommandos waren nicht gewollt und sind auch heute im Turniersport noch nicht gern gesehen. Gerade im Dressusport sind sie ein no go, dabei sind sie gerade bei jungen Pferdes unglaublich nützlich und wertvoll. Einzig beim Longieren hat man schon immer mit Stimme gearbeitet.
In der Pferdeausbildung und insbesondere in der Bodenarbeit leisten sie meiner Meinung nach unschätzbare Dienste. Die Ruhe des Reiters, auch die Ruhe in der Stimme gibt dem Pferd eine gewisse Sicherheit und diese stärkt das Vertrauen. Das Vertrauen für mich das A & O in der Pferde – Mensch – Beziehung ist, dürfte euch aus meinen letzten Beiträgen bereits bekannt sein.
Wie aber baut man Vertrauen auf? Viele Reiter wissen nicht, was dazu nötig ist, dabei ist es eigentlich ganz einfach. Für mich das Allerwichtigste ist es viel Zeit mit dem Pferd zu verbringen. In dieser gemeinsamen Zeit müsst ihr dafür sorgen, dass eurem Pferd niemals etwas negatives widerfährt. Schickt es also nicht in Situationen, mit denen es nicht umgehen kann sondern führt es langsam und gezielt an die Aufgabe ran. Sicherlich wisst ihr aus eigener Erfahrung, dass sich negative Vorfälle schnell festsetzen und oft schwer wieder zu vergessen sind.
Warum sind Stimmkommandos für mich wichtig
Was hat das mit den Stimmkommandos zu tun fragt ihr euch jetzt sicher. Mit der Stimme könnt ihr beruhigend aber auch auffordernd einwirken. Was für mich ein ganz wichtiger Punkt ist, betrifft gerade die Pferdeausbildung und die Bodenarbeit.
Ich setzte bei der Arbeite sehr viel Körpersprache ein. Dies wird von den Pferden sehr schnell und gut verstanden . Die Körpersprache ergänze ich mit Stimmkommandos. So lerne ich dem Pferd welches Wort für welche Lektion verwendet wird. Am Boden könnt ihr alle möglichen Lektionen mit dem Pferd üben. Die Gangarten, Rückwärtsrichten, Seitengänge, Vorhandwendung und vieles mehr. Wenn euer Pferd jetzt gut an die Stimmkommandos gewöhnt ist, was denkt ihr, wie einfach es wird, diese im Sattel umzusetzen.
Wenn ihr bei den ersten Lektionen dabei noch von einem Helfer am Boden unterstützt werdet, sind die Lektionen, die ihr bereits am Boden geübt habt, vom Sattel aus ein Kinderspiel.
Die Kombination aus Körpersprache, Stimmkommandos und Bodenarbeit ist bei der Ausbildung von Pferden für mich unschlagbar. Was ihr alles machen könnt und wie, erfahrt ihr in den nächsten Wochen. Weiter geht es erst dann, wenn das Führen problemlos klappt. Was dazu alles nötig ist habe ich ja schon in meinen Beiträgen ‘Erste Schritte mit dem eigenen Pferd‘, ‘Die richtige Ausrüstung für den Anfang‘, ‘Führen will gelernt sein‘ und ‘Bodenarbeit – weiter geht’s mit dem nächsten Schritt‘ geschrieben.